Erläuterungen zur Inflation 1914 bis 1923

Dieser Eintrag stammt von Jasmin Timmann

Die Inflation 1914 bis 1923

Durch den Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 kam es zu einer Geldwertverschlechterung, d.h. die umlaufende Geldmenge vermehrte sich und die Kaufkraft sank.1918 erweiterte sich die Geldmenge nach der militärischen Niederlage nochmals. 1921 wurde die Höhe der alliierten Reparationsforderungen festgelegt, was die Inflation wiederum beschleunigte. 
Ihren Höhepunkt erreichte sie im November 1923 und die Ersparnisse zahlloser Familien waren vernichtet. Nun war das Vertrauen in den Staat verloren.

Die Inflation 1914 bis 1918

Um die staatlichen Goldvorräte zu erhalten wurde das Ermächtigungsgesetz aufgehoben. Reichsbanknoten, Privatbanknoten, Reichskassenscheine und Scheidemünzen wurden von nun an bei allen öffentlichen Kassen nicht mehr gegen Gold eingetauscht. Es wurde jetzt zu gelassen, dass das Reich Schuldverschreibungen und Kredite gewährte und somit Darlehnskassenscheine als Zahlungsmittel in Umlauf gab. Dies war der Weg der Regierung zur Staatsfinanzierung durch vermehrten Geldscheindruck!

1918 lag die umlaufende Geldmenge bei 33 Milliarden Mark, fünfmal mehr als beim Kriegsbeginn. Das Warenangebot war rückläufig und es kam zu stärkeren Preissteigerungen. Der Dollarkurs stieg unaufhaltsam. Die Lage verschärfte sich zusätzlich durch die 164 Milliarden Mark Kriegskosten. Die Folge von Schuldverschreibungen, Anleihen und Steuererhöhung war eine immense Staatsverschuldung.
Obwohl alle Münzstädten auf Hochtouren arbeiteten, führte die Mobilisierung zu einer Kleingeldknappheit. Städte, Gemeinden und Firmen gaben ihr eigenes Kleingeld um den Zahlungsverkehr zu erhalten. Weil Kupfer und Nickel knapp wurden, wurden Münzmengen aus Eisen, Zink und Aluminium produziert. Dies reichte nicht, und so wurden wieder Kleingeldersatzscheine hergestellt.

Die Inflation nach Kriegsende (1918 bis 1923)

Die Staatsschulden nahmen durch soziale Leistungen für die Kriegsopfer zu und außerdem wurden die Reparationsforderungen von den Alliierten mit dem Londoner Ultimatum durchgesetzt. Die Einnahmen aus Steuern, Zöllen und Abgaben reichten längst nicht. Der Devisenankauf lies den Kurs der deutschen Währung immer weiter abrutschen.
Ab 1922 wurden Scheine mit höherem Wert als 1000 Mark gedruckt, bis sie im November über 100 Billionen Mark hatten. 700 Trillionen Mark Notgeld wurde heraus gegeben und rund 524 Trillionen Mark von der Bank verausgabt. Die Löhne und Gehälter konnten dem Anstieg der Preise für Waren nicht folgen. Ersparnisse wurden vernichtet. Die Leute versuchten so schnell wie möglich ihr Bargeld in Sachwerte einzutauschen.
Gustav Stresemann bemühte sich um eine Stabilisierung der Währung. Es waren mehr als 2800 verschiedene Geldscheinsorten im Umlauf. Die Deutsche Rentenbank wurde zur Bekämpfung der Inflation verkündet. Am 15. November wurde der Dollarkurs auf 4,20 Rentenmark festgesetzt. Durch die Kredite konnten viele Unternehmer ihren Besitz erweitern und sie zahlten mit entwertetem Geld zurück und die Schulden lösten sich auf. Durch die Währungsumstellung am 15.11.23 beliefen sich auf gerade mal 16,4 Pfennig.

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