Die Weimarer Republik (Erläuterungen)
Dieser Eintrag stammt von Benjamin Ruge
Erläuterungen zum Text: "Jugend in der Weimarer Republik"
Vor dem ersten Weltkrieg gab es im Deutschen Reich eine konstituierende Monarchie, deren Oberhaupt bis 1918 Kaiser Wilhelm II. war.
"Ein Reich, ein Volk, ein Gott!"
Es existierte kein Grundrechtekatalog, d.h. die Rechte des Volkes waren sehr eingeschränkt.
Während des überlangen Krieges wurde die Deutsche Armee und Marine durch die ungeheuren Materialschlachten stark geschwächt. Niemand hat mit einem so langen Krieg gerechnet. Da es vor 1914 nur Schlachten gab, in denen sich zwei Armeen auf einem Feld trafen und kämpften. Der Stellungskrieg war also was ganz Neues und so dauerte der Krieg vier Jahre statt höchstens ein Jahr.
Ende September 1918 musste die Oberste Heeresleitung der politischen Führung gegenüber eingestehen, dass der Krieg, der Deutschland die Vorherrschaft in Europa bringen sollte, verloren war und dass nur ein umgehendes Ende der Kampfhandlungen den völligen militärischen Zusammenbruch verhindern konnte.
Anfang Oktober 1919 bildete der neue Reichskanzler Prinz Max von Baden sein Kabinett in enger Bindung an die Mehrheitsparteien des Reichstages
Wilhelm der II. und die militärische Führung waren allerdings keinesfalls bereit, sich der neuen parlamentarisch getragenen Reichsregierung unterzuordnen. So spitzte sich binnen weniger Tage die innere Krisensituation dramatisch zu. Ausgehend von den Seehäfen, in denen die Matrosen der Kriegsflotte zu meutern begannen, breitete sich die revolutionäre Bewegung über ganz Deutschland aus. In vielen Städten übernahmen spontan gebildete Arbeiter- und Soldatenräte die politische und militärische Gewalt. Der Ruf nach Abdankung des Kaisers wurde immer lauter.
Am 9. November 1918 erreichte die revolutionäre Welle Berlin. Reichskanzler Max von Baden setzte die Abdankung Wilhelm II. durch und übergab sein Amt an den Sozialdemokraten Friedrich Ebert
Der Kaiser ging ins Exil in die Niederlande. Schloss Doorn wurde sein neuer Wohnsitz.
Am 9. November 1918 rief Eberts Parteifreund Philipp Scheidemann die " Deutsche Republik" aus.
Der Führer des Spartakusbundes, Karl Liebknecht, proklamierte wenig später vor dem Schloss die" freie sozialistische Republik. Damit begann die Auseinandersetzung um die innere Gestalt der neuen Republik."
Unruhen, Aufstände, Straßenkämpfe und organisierte Morde waren an der Tagesordnung . Dabei kamen viele Menschen um. Die bekanntesten Opfer waren Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht, Matthias Erzberger und Walter Rathenau.
Aus den Wahlen zur Nationalversammlung am 19. Januar 1919, an denen auch erstmals Frauen teilnahmen, gingen die Sozialdemokraten als stärkste Partei hervor, erreichten aber nicht die absolute Mehrheit. Sie waren in der wegen der Unruhen in Berlin nach Weimar einberufenen verfassungsgebenden Versammlung auf die Zusammenarbeit mit den bürgerlich-demokratischen Parteien angewiesen. Zusammen mit dem Zentrum und der Deutschen Demokratischen Partei bildete die SPD die sogenannte Weimarer Koalition, die sich auf eine Dreiviertelmehrheit in der Nationalversammlung stützen konnte. Friedrich Ebert wurde erster Präsident der neuen Republik. Deshalb hieß es Weimarer Republik.
Friedrich Ebert(SPD)
Wurde nach der Wahl 1919 zum Reichskanzler.
Philipp Scheidemann(SPD)
Wichtiger Partei-Visionär.
Matthias Erzberger(Zentrum)
Unterzeichnete den Waffenstillstand (Kapitulation).
Karl Liebknecht (KPD)
Vertrat die Meinung, einen Rätestaat nach russischem Vorbild zu bilden.
Rosa Luxemburg (KPD)
War wie Karl Liebknecht für den Rätestaat, d.h. es entscheidet ein Parlament und nicht das Volk. Beide wurden von rechten Militanten am 15. Januar 1919 ermordet.